„Auszusteigen war die beste Entscheidung meines Lebens.“

Eine Begegnung der besonderen Art durften die Schülerinnen und Schüler der neunten und zehnten Klassen des MGG am Montag 27.11. in der Karlsburg erleben.

Eindrücklich schilderte der ehemalige Neonazi Philip Schlaffer, wie er sich von einem unauffälligen Grundschüler aus gutem Elternhaus zu einem gewaltbereiten Extremisten wandelte. Wie er Hass auf Alles und Jeden entwickelte und sich von seinen Eltern immer mehr entfremdete.

Bei der „Kameradschaft“ von Rechtsextremen glaubte er zunächst eine neue Heimat gefunden zu haben. „Hass einzupflanzen ist nicht so schwer!“, sagt er, und so fing er an z.B. Juden zu hassen ohne einem begegnet gewesen zu sein und seine Umwelt zu terrorisieren. Die Botschaft an die Schülerinnen und Schüler ist klar: „Wir waren niemals die Guten – zu keinem Zeitpunkt“.

Seit sieben Jahren engagiert sich Schlaffer nun als De-Radikalisierungstrainer, diskutiert mit Jugendlichen über Rechtsextremismus und gibt dabei authentische Einblicke in eine Welt von Hass und Gewalt, von der er sagt: „Auszusteigen war die beste Entscheidung meines Lebens.“

(M. Leeflang)

(Organisiert wurde die Veranstaltung von der Fachschaft Gemeinschaftskunde, finanziell ermöglicht und vermittelt von der Friedrich-Nauman-Stiftung BW.)